DSV Report 03. 2024 11 EBIL pro Risiken schnell sortiert Kreditanalyse kennzahlenbasiert: Die neue „Risikoadjustierte Analyse“ der S-MS ermittelt automatisch die Analysetiefe. Als Zentrale aller relevanten Finanzinforma- tionen ist EBIL pro die Basis einer fundierten Firmenkundenbewertung. Seit März lassen sich in EBIL pro im Bereich Analyse die bereit- gestellten Daten standardisiert, prozess- und risikoorientiert betrachten, ebenso im Zeit- und Branchenvergleich. Neu ist nun seit März die automatisierte Einstufung der Analysetiefe kennzahlenbasiert. Die aufsichtsrechtliche Grundlage die- ser „Risikoadjustierten Analyse“ (RAA) ist die 7. MaRisk-Novelle. Ziel ist ein EBA-konformes Standard-Setting, das dennoch ein instituts- spezifisches Parametrisieren im Hinblick auf Rating und Obligo ermöglicht. Denn die RAA muss zur Risikotragfähigkeit einer Sparkasse passen. Hat man die Entscheidungsgrundla- gen standardisiert, ermöglicht es die RAA, die bilanzielle Entwicklung eines Firmenkunden risikoorientiert zu beurteilen. Das entlastet bei der Analyse der unkritischen Fälle und stellt für die risikoreicheren Firmenkunden Kapazitäten frei. Dies strebt auch die Sparkasse Nürnberg an (s. Interview). Die S-MS entwickelte das Tool mit einem User-Kreis aus Sparkassen und dem Beratungs- unternehmen Horn & Company. Bei der Einfüh- rung der Lösung unterstützt die S-MS die Spar- kassen mit Service und buchbarem Consulting. — Katja Glaubitt, Tel. 0711 782-21122, E-Mail: ebil@ s-management-services.de Infos unter https://t1p.de/5czqo Interview Max Geißendörfer, Leiter Individualgeschäft, Kredit Marktfolge der Sparkasse Nürnberg „Echter Gamechanger“ Die Sparkasse Nürnberg pilotiert seit einigen Mo- naten die „Risikoadjustierte Analyse“ mit EBIL pro. Max Geißendörfer sagt, worauf es ankommt. Welche Erfahrungen machen Sie seit Beginn der Pilotierung? Die ‚Risikoadjustierte Analyse‘ kostet in der Einführungsphase Zeit. Wir sind mit einem Projektteam aus Analyst:innen und Expert:innen in der Marktfolge gestartet, das zudem fortlaufend die Mitarbeiten- den informierte. Transparenz ist wichtig, um Ängste zu nehmen, gerade auch mit Blick auf das sich ändernde Jobprofil unserer Fach- leute. Wir haben hier einen echten Gamechanger, denn einfache Fälle können die Analyst:innen jetzt schlank abarbeiten. Indem das System sehr effizient die ‚guten‘ Fälle ohne Zusatzarbeit selektiert, gewinnen wir Zeit für die schwierigen, komplexen Fälle sowie im- mer mehr regulatorische Aufgaben. Die Einführungsphase ermög- licht den Mitarbeitenden, mit der Zeit die notwendige Sicherheit und ein gutes Gefühl mit dem Tool zu gewinnen. Wie unterstützte Sie die S-Management Services? Gerade weil das Thema insgesamt sehr komplex ist, empfiehlt sich die fachkundige Unterstützung durch die S-MS. Stellt sich doch die Frage, was die ‚Risikoadjustierte Analyse‘ für das eigene Portfolio und die Risikobereitschaft unserer Sparkasse bedeutet. So haben „ Die Lösung kann uns bei den Jahres- abschlüssen deutlich entlasten.“ wir uns unter anderem in Workshops mit den wichtigen EBIL-Kenn- zahlen auseinandergesetzt, was das Verständnis für die ‚Risiko- adjustierte Analyse‘ erhöht. Sicher kann uns die Lösung schon ab Oktober in der Hochphase des Jahres bei den Jahresabschlüssen deutlich entlasten. Der Austausch mit der S-MS hilft uns auch wei- terhin bei der Feinjustierung des Systems. Worauf sollten Sparkassen bei der Einführung achten? Ich empfehle, sich zuerst intensiv mit den Kennzahlen zu befassen. Wichtig ist, die Einführung der ‚Risikoadjustierten Analyse‘ mit EBIL pro in Ruhe und strukturiert anzugehen und die Mitarbeitenden dialogorientiert mitzunehmen. Dann natürlich sich die Ergebnisse anzuschauen, an der Validierung der Kreditrisikomodelle dranzu- bleiben und sich mit der S-MS auszutauschen.