Gemeinsam ans Ziel „ Die PAYBACK Kooperation machen wir startklar, sodass die Sparkassen mit Deutschlands größtem Bonus- programm auch im Neugeschäft künftig zusätzliche vertriebliche Impulse setzen können.“ Dr. Michael Stollarz Vorsitzender der Geschäftsführung der DSV-Gruppe „ Auch in Zukunft behaupten wir unsere Poleposition im Payment – mit der jetzt durch Co-Badges E-Commerce- fähigen Sparkassen-Card und demnächst mit S-POS via iPhone sowie einer ersten wero-Bezahllösung.“ Sven Korschinowski Mitglied der Geschäftsführung der DSV-Gruppe „ Mit KI-gestützten Lösungen erzielen wir Effi zienzvorteile bei zeitaufwendigen Workfl ows, intensivieren die Kunden- ansprache der Sparkassen und entlasten Mitarbeitende in der Finanzgruppe.“ Stefan Roesler Mitglied der Geschäftsführung der DSV-Gruppe

Geschäftsbericht 2023 | Interview 4 Fortschritt mit KI: Von gut zu bestmöglich Künstliche Intelligenz kann der Sparkassen-Finanzgruppe helfen, erfolgreicher am Markt zu agieren. Die DSV-Gruppe ist auch hier ein wichtiger Lösungsanbieter und arbeitet im Verbund am weiteren Fortschritt ihrer KI-Anwendungen. Über aktuelle Entwick- lungen, Herausforderungen und Chancen für alle Beteiligten sprechen Hendrik Hoffmann, Bereichsleiter Experience Design und Technology bei der S-Communication Services, und Thomas Nickel, Mitglied der Geschäftsleitung der S-Management Services. KI ist nicht nur in aller Munde, sondern auch bereits mit unterschiedlichen Anwendungs- fällen in der Finanzgruppe im Einsatz. Wo stehen wir aktuell? Thomas Nickel: Die Technologie haben wir schon seit einigen Jahren im Blick. Bereits 2019 gab es erste Versuche mit GPT Version 2 in EBIL. Damals war die Zeit noch nicht reif, was sich aber massiv mit Einführung von ChatGPT änderte. Vielfältige Lösungen und Use Cases sind nun mit KI-Techno- logiebausteinen möglich. Seit Oktober 2023 gibt es die Explaining Business KI als Interpretations- hilfe in den betriebswirtschaftlichen Analyseinst- rumenten EBIL pro und der SVP. So liefert die KI im SVP-Modul KI-Analyse Kennzahlen mit Kurzanaly- sen und Handlungsempfehlungen. Die Scanning Business KI ist seit 2019 unser Erkennungs- und Ausleseservice für Immobilien-relevante Doku- mente. Diese Funktion wird ab 2025 auch für EBIL pro bereitstehen. Hendrik Hoffmann: Auch Linda+ entwickeln wir im Verbund mithilfe der KI weiter. So wird der Bot noch in diesem Jahr mehrsprachig. Geplant ist außerdem, dass die Finanz Informatik noch 2024 circa zehn fallabschließende Prozesse in der Dia- „ Wir haben bereits damit begonnen, unsere Applikationen umfassend mit KI auszustatten.“ Thomas Nickel, Mitglied der Geschäftsleitung der S-Management Services

Geschäftsbericht 2023 | Interview 6 keine Konkurrenz, sondern ein Zusammenspiel unterschiedlicher Stärken. Hoffmann: In Zukunft werden wir viele kleine KI- Tools für unseren Arbeitsalltag sehen, die unsere Prozesse verbessern. Unter anderem auch in der Marktforschung, wenn die KI beispielsweise bei Kundenbefragungen oder Videoanalysen zum Einsatz kommt. Wo werden wir Sparkassen mithilfe der KI noch besser unterstützen können? Hoffmann: Dank zeitsparendem KI-Einsatz beim Erstellen von Contentvarianten können wir uns nun intensiver mit folgender Frage befassen: Wie müssen wir Kund:innen noch gezielter an- sprechen, damit sie die Angebote und Services der Sparkassen nutzen? Das hat den positiven Effekt für Sparkassen, dass wir künftig mehr und günstiger zielgruppenspezifische Contentpakete anbieten können. Die Institute werden davon mit Sicherheit auch vertrieblich stark profitieren. Nickel: Ob Analytics, Bilanzanalysen oder Repor- tings – im Grunde sind alle Bereiche betroffen. Wo komplexe Inhalte genutzt werden, kann KI den Sparkassen und Unternehmen der Finanzgruppe das Leben leichter machen. Unsere KI-Techno- logiebausteine basieren auf Eigenentwicklungen und bewusst gewählten Technologiepartnern für einen hohen Sicherheitsstandard. Die Kunst ist es nun, den richtigen Mix zwischen eigenen und komplett privaten Modellen und der Funktions- vielfalt von öffentlichen KI-Anbietern zu finden. Hoffmann: Die Sparkassen-Finanzgruppe hat sich zu einem wertebasierten Einsatz von KI verpflich- tet. Also bedarfsgerecht, effizient und natürlich sicher. Wir können so einen nachhaltigen wirt- schaftlichen Erfolg für die Finanzgruppe erzielen. Zum wertebasierten Ansatz gehört deshalb auch, dass wir eine positive Haltung zu der sich durch KI verändernden Arbeitswelt fördern. Wir wollen die Mitarbeitenden mitnehmen und ihnen Ängste nehmen. Also investieren wir bereits in den Wis- sensaufbau und bieten im Übrigen auch Sparkas- sen WBTs zur KI an. In diesem Jahr konzentriert sich die S-Com zudem auf Testings, Prozess- und Produktoptimierungen mittels KI. Ab 2025 soll der KI-Einsatz dauerhaft in Kernprozesse überführt werden. Natürlich prüfen wir fortlaufend KI-Poten- ziale, um unser Leistungsangebot zu optimieren. Wo sollten wir Grenzen setzen? Nickel: KI ist kein Wundermittel und wir sollten KI auch nicht überhöhen. Der Mensch spielt weiterhin eine wesentliche Rolle, denn die Entscheidungen trifft allein er und nicht die KI. Unsere Aufgabe ist es, den Instituten KI-gestützte Werkzeuge zur Unterstüt- zung und zusätzliche Informationsquellen bereitzu- stellen, damit Entscheidungen einfacher werden. Hoffmann: Ich schließe mich dem Kollegen an, KI ist kein Wundermittel. Noch ist nicht absehbar, wo überall KI unterstützen kann. Wir stehen ganz am Anfang, ähnlich wie beim Entstehen des Inter- nets. Fakt ist, die Informationen, die wir für unsere Arbeit täglich verarbeiten müssen, werden immer umfangreicher und komplexer. Insgesamt ein rie- siges Potenzial für die KI, nutzbar zum Vorteil der Institute und ihrer Mitarbeitenden. Apropos Mensch in der disruptiven Arbeits- welt: Wie gelingt das Heranführen an das Arbeiten mit KI? Hoffmann: Eine positive Haltung zur KI fördern wir, indem wir die Vorteile konkret aufzeigen, die Beteiligung etwa durch Schulungen fördern und Mitgestalten ermöglichen. So entwickeln wir eige- ne Fähigkeiten im Umgang mit ihr. Dafür haben wir eigens einen KI-Changement-Plan erstellt, der nun in mehreren Stufen umgesetzt wird. Nickel: Wir kümmern uns ebenfalls um Prozesse, Kommunikation und zielgruppengerechte Schu- lungen. Dabei zeigen wir Möglichkeiten auf und lassen Mitarbeitende die KI ausprobieren. Wich- tig ist uns ein ehrlicher Umgang mit dem Thema, deshalb dürfen auch kritische Diskussionen nicht ausbleiben. Unsere Devise im Umgang mit der KI lautet: kontinuierlich dranbleiben und lernen, was möglich ist und eben auch was nicht. „ KI ist kein Wundermittel und wird dennoch in nahezu allen Bereichen unserer täglichen Arbeit Einzug halten. Die Finanzgruppe muss das Thema gemeinsam angehen.“ Thomas Nickel (l.) und Hendrik Hoffmann

Geschäftsbericht 2023 | Kompetenzmarke S-Payment 8 S-Payment „ Die Digitalisierung treibt den Payment- Markt immer weiter voran. Auf der Basis neuer Technologien werden wir auch künftig alltagstaugliche Bezahl- formen entwickeln und bereitstellen.“ v. l. n. r.: Michael Kron (Kampagne Junge Finanzen), Janine Verhoefen (rPVC-Karten), Tom Demmer (Betrugsprävention), Valentino Scicchitano (neue girocard) Rund 47 Mio. Sparkassen-Cards im Umlauf. 52 % aller girocard-Zahlungen in Deutschland leisten Sparkassen- kund:innen. Die Kompetenzmarke S-Payment mit der S-Payment GmbH und der PAYONE GmbH steht für ganzheitliche, zielgruppen- spezifische und omnikalfähige Paymentlösungen im Privat- und Firmenkundensegment der Sparkassen. Sowohl am Point of Sale als auch im E- und M-Commerce. 2023 startete die Ausgabe der neuen Sparkassen-Card mit den Co-Badges Debit Mastercard, Visa Debit und V-Pay. Vorreiter im Markt ist Sparkasse POS mit der neuen Funktion „Tap to Pay on iPhone“: Firmenkunden der Sparkassen können ab Spätsommer 2024 alle Arten von kontaktlosen Zahlungen auf ihrem iPhone akzeptieren. Mit wero P2P startet nun die erste Anwendung einer neu- en Bezahllösung, für die in den nächsten Jahren weitere Ausbaustufen folgen werden. Im Rahmen der European Payments Initiative (EPI) verantwortet die S-Payment die Projektkoordination für die Sparkassen-Finanzgruppe.

Geschäftsbericht 2023 | Kompetenzmarke S-Payment 10 S-Payment | girocard mit Co-Badges Erfolgreicher Marktstart mit Konzept Seit Juli 2023 sind die neuen Sparkassen-Cards mit einem der drei Co-Badges Debit Mastercard, Visa Debit oder V Pay am Start. Auch bei der Stadtspar- kasse Düsseldorf stand die Einführung der neuen Karte im Rahmen des großen Kartenaustauschs 2023 im Fokus. Erste Erfahrungen sammelte das In- stitut bereits zuvor als Pilot bei den jungen Erwach- senen (18 –26 Jahre) mit 18.400 umgetauschten Karten. Die neuen Funktionalitäten ließen sich hier bestens auf ihre Akzeptanz hin überprüfen. Denn erfahrungsgemäß bezahlt die junge Zielgruppe gern und oft per Smartphone und kann die Karte nun weltweit, auch im E-Commerce einsetzen. Im Pilotierungszeitraum wurde sie ebenso im Neuge- schäft zum neuen Standard im Kontomodell S-Start der Stadtsparkasse Düsseldorf. Gute Zahlen Aktuell sind rund 100.000 neue girocards der Stadt- sparkasse im Markt. Vor allem bei jungen Erwach- senen und durch den großen Kartenaustausch ist die E-Commerce-Quote für die Co-Badge-Karte deutlich gestiegen: Im Februar 2024 lag sie bei 33,3 Prozent. Rund 28,4 Prozent der genutzten Karten sind digitalisiert. Was die Sparkasse außer- dem als Erfolg verbucht: Der Durchschnittsbon je Karte sank innerhalb von drei Jahren von 41,93 auf 34,45 Euro. „Hier weist der grüne Pfeil nach unten. Diese positive Kennzahl bestätigt, dass auch kleine Beträge immer häufiger mit Karte gezahlt werden“, freut sich Produktmanagerin Sabine Reichwaldt. Mit der Vorteilswelt kombiniert Wie erklärt sich der erfolgreiche Start der neuen gi- rocard? Die Pilotierung bei den jungen Kund:innen Stadtsparkasse Düsseldorf Christian Schaal, Referent Payment Firmenkunden, und Produkt- managerin Sabine Reichwaldt pushen das Payment-Geschäft. verdeutlichte: Sie nutzen die Karte und die neuen Funktionen. Sabine Reichwaldt spricht von positi- ven Feedbacks dieser Zielgruppe in den sozialen Medien und einer erfreulichen Preisakzeptanz, wie die nachfolgende Markteinführung zeigte. Diese ging einher mit einer Neubepreisung der Standard- konten im Privat- und Firmenkundensegment. Den erstmals erhobenen Jahrespreis für die Karte be- rechnete die Sparkasse erst sechs Monate später. Eine kluge Entscheidung, denn nennenswerte Kun- denreaktionen blieben nach dem offenbar über- zeugenden Produktstart aus. Außerdem wurde die S-Vorteilswelt der S-MM für alle Privatgirokonten eingeführt. Wer also fleißig die Rabatte nutzt, er- zielt einen Preisvorteil gegenüber den alten Konto- modellen. Damit die Vorteilsargumentation bei den Kund:innen richtig ankommt, setzte die Sparkasse neben Präsentationen oder Leitfäden auf um- fangreiche spezielle Schulungen der S-Payment: „Das war für den Erfolg der Kundengespräche sehr wichtig“, betont Sabine Reichwaldt. Gut vor- bereitet waren die Beratenden so auf Kund:innen, die – ausgestattet mit der neuen, aufgewerteten Karte – meinten, auf eine Kreditkarte verzichten zu können. Hier bewährten sich die Beraterhilfen der S-Payment mit Hinweisen auf die spezifischen Vor- teile und Einsatzfelder der Kreditkarte. Ergänzend will man mit Kampagnen der S-Payment nicht nur die E-Commerce-Funktionen der neuen girocard bewerben, sondern auch die Vorzüge der goldenen Kreditkarte. „Die erweiterten Nutzungsmöglichkeiten der Karte im E-Commerce und die neu eingeführte S-Vor- teilswelt steigern die Attraktivität unserer Giro- modelle“, betont Reichwaldt. So erkläre sich auch die hohe Preisakzeptanz, die sich nicht zuletzt in der AGB-Zustimmungsquote ausdrücke: Sie lag nach den ersten sieben Monaten bereits bei rund 90 Prozent. Als Vorteil erwies sich hier, dass die Kund:innen über verschiedene Kanäle ihre rechts- sichere Zustimmung abgeben konnten, beispiels- weise einfach via Geldautomat, wobei AGB-Print- exemplare in nebenstehenden Boxen auslagen. Vorteile für Händlerkunden Die Terminal-Nachfrage im Handel steigt, und rund 87 Prozent aller Sparkassen-Card-Zahlungen erfolgten im Jahr 2023 kontaktlos. Die Stadtspar- kasse Düsseldorf lag hier mit 100,6 Transaktionen je girocard deutlich über dem Durchschnitt der

Geschäftsbericht 2023 | Kompetenzmarke S-Payment 12 PAYONE | Sparkassen-Händlerservice So wirkt die Qualitätsoffensive Thomas Pohl, Strategic Project Manager (r.), und Phillip Jäger, Executive Director SMB Germany, erhöhen das Leistungsangebot. Als ein führender Omnichannel-Zahlungsanbieter bietet PAYONE mit seinem Sparkassen-Händler- service innovative digitale Lösungen im Payment- Standardgeschäft. Damit das breite Angebots- portfolio den Anforderungen der Sparkassen vollumfänglich gerecht wird, startete die PAYONE Anfang 2023 eine Qualitätsoffensive. Kundenbewertungen Der weitreichende Aktionsplan mit 45 zentralen Maßnahmen zeigte schnell Wirkung und Akzep- tanz, wie die Zufriedenheitsbewertung des Spar- kassen-Händlerservice im Sommer 2023 bestä- tigte. Die positive Tendenz setzte sich auch in der Jahresabschlussumfrage in 173 Instituten mit 236 Interviews fort. Im Vergleich zur Herbst-Umfrage 2022 verbesserte sich somit der Net Promoter Sco- re (NPS) innerhalb eines Jahres um plus 37 Punkte. In die Maßnahmen eingebunden sind die Bereiche Service, Vertrieb, Marketing und Produkt. Und es bleibt sportlich: Die Qualitätsoffensive geht unver- ändert in „Quartalsprints“ weiter, immer mit dem Ziel, die Kundenzufriedenheit fortlaufend zu erhö- hen, den Vertrieb der Institute zu stärken und sie mit digitalen Workflows zu entlasten. Optimierter Workflow im digitalen Vertrieb Einfach und effizient soll der digitale Vertrieb in den Sparkassen funktionieren, etwa mithilfe der Online-Bestellstrecken fallabschließend oder mit dem Vertragserfassungstool DAS im Terminal- geschäft. Transparenz zwischen den Sparkassen und dem S-Händlerservice schafft das Projekt zur OSPlus-Integration von Vertragsdaten etwa zu Ter- minals, Acquiring und Kassensystemen: Fünf Insti- tute sind in einem Pilot am Start. Die Datenüberga- be an die Finanz Informatik wird ab Sommer 2024 schrittweise für weitere Sparkassen ausgeweitet. Dabei werden die Vertragsdaten zu Produkten des S-Händlerservice am OSPlus-Kundensatz in der Vertragsübersicht angezeigt. Als Vorteil können die Sparkassen Vertragsdaten bei Kundenanfragen direkt einsehen, ohne manuelle Abfragen über die PAYONE. Ab 2025 fließen auch Provisionsdaten an die Finanz Informatik. S-Payment | Kampagne Junge Finanzen Je jünger die Zielgruppe, desto häufiger kauft sie Waren direkt über eine App. Sparkassen punkteten als Erste mit der girocard für Apple Pay und schärften damit ihr modernes Image bei der Gen Y und Z. Unterstützend wirken hier Influencer-Kampagnen. So auch die letztjährige Kampagne mit den drei Pay Buddies. Viele Institute nutzten ihre Kanäle, um die zentral in drei Phasen ausgespielte Kampagne der S-Payment regional aufzugreifen. Die positive Kundenresonanz war Ansporn und Startpunkt zugleich für die erstmalige Kooperation mit der Markenkampagne der Gemeinsamen Sparkassen-Kommunikation „Junge Finanzen“. Sie thematisiert bundesweit mit hoher Reichweite Mobile- und Online-Payment. Die S-Payment verlängert die Kampagne mit ihrer kostenfreien, eigenständigen Kampagne für die junge Zielgruppe und hält einen breiten Marketing-Mix bereit. Im Fokus steht die Sparkassen-Card mit Co-Badge, die jetzt auch im E-Commerce einsatzfähig ist. Junge Kund:innen können im Kampagnenzeitraum die Karte vorzeitig erhalten und bei Einsatz im E-Commerce exklusive Konzert- und Festivaltickets gewinnen. Das Aktionsbüro Payment-Markets der S-Payment stellt die Aktionsmittel und übernimmt die Gewinnspielabwicklung.

Geschäftsbericht 2023 | Kompetenzmarke S-Communication Services 14 S-Communication Services „ Wir machen die Sparkassen erfolg- reicher, indem wir die bestmögliche Endkundenerfahrung gestalten.“ v. l. n. r: Matthias Kirsch (AutKA u. IAM), Justine Albrecht (Linda+) und Andre Bitter (Portale) Die Kompetenzmarke S-Communication Services vereint die Leistungen der S-Communication Services GmbH und der S-Markt & Mehrwert GmbH & Co. KG. Beide Unternehmen stehen für Kommunikation sowie Markt- und Mehrwert- Dienste der Zukunft – standardisiert, datenbasiert und automatisiert sowie kundenzentriert und convenient. Das Ziel: Sparkassen und Verbundunterneh- men bestmöglich bei der Gestaltung des optimalen Kundenerlebnisses zu unterstützen und zu entlasten. Wichtige Startpunkte der Kompetenzmarke als Partner für Marketing und Vertrieb im Multikanal sowie Enabler digitaler Lösungen im Sparkassen-Ökosystem: die Kooperation mit PAYBACK, Face- Ident, KI-unterstützte Lösungen und Produktoptimierungen mit KI, darunter Linda+ und Contentvarianten für die digitale Kundenansprache. IAM mit 45 Standardansprachen in 81 regionalen Ausprägungen. Mehr als 80 % der Sparkassen beteiligen sich an PAYBACK.

Geschäftsbericht 2023 | Kompetenzmarke S-Communication Services 16 S-Markt & Mehrwert | PAYBACK „Unsere Kund:innen schätzen Vorteile, die ihnen helfen zu sparen“ Die PAYBACK Partnerschaft bringt zwei starke, nationale Marken zusammen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen. Kerstin Berghoff-Ising, Vorständin der Sparkasse Hannover, ist davon überzeugt, dass alle von dieser Kooperation profitieren werden – vor allem Kund:innen. Was spricht aus Ihrer Sicht für die PAYBACK Kooperation? Berghoff-Ising: Mit PAYBACK und den Sparkassen treffen zwei unglaublich starke, nationale Marken aufeinander. Beide sind wir jeweils auf unserem Feld Marktführer, und wir verfolgen ein gemeinsames Ziel: nämlich Kund:innen dabei zu unterstützen, zu sparen und klug mit ihren Finanzen umzugehen. Ich denke, das ist die perfekte Basis für eine Partner- schaft, von der beide Seiten sehr profitieren werden. Ist PAYBACK für Sie auch ein Differenzierungs- merkmal im Wettbewerb? Berghoff-Ising: Mit Sicherheit wird die PAYBACK Partnerschaft künftig ein weiteres starkes Argument sein, wenn wir um neue Giro-Kund:innen werben. Die Sparkassen-Card, die ja gewissermaßen die Verkörperung unserer Kernleistungen ist, gewinnt noch einmal an Nutzwert und wird damit zusätzlich aufgewertet. Wir sind daher auch davon überzeugt, dass die mit PAYBACK verbundenen Mehrwerte die Kundenbindung intensivieren werden. Welche Ergebnisse zeigt Ihre aktuelle Kun- denbefragung zum Thema Mehrwerte? Berghoff-Ising: Wir haben in einem mehrmonati- gen Prozess unser Angebot im Bereich der Konten und Karten weiterentwickelt. Die Bedarfe unserer Kund:innen haben uns bei unseren Überlegungen geleitet. Deshalb haben wir uns auch in diesem Zusammenhang mehrfach von ihnen Feedback geholt – dies in einem quantitativen Verfahren. Besonders viele Erkenntnisse brachten uns jedoch darüber hinaus die intensiven Gruppen- und Ein- zelinterviews. Hier haben wir unter anderem ein breites Spektrum möglicher Mehrwerte zur Dis- kussion gestellt. Das Meinungsbild war eindeutig: Unsere Kund:innen schätzen Vorteile, die ihnen helfen zu sparen. PAYBACK und die S-Vorteilswelt kamen sehr gut an. Im Grunde ist das wenig über- raschend, denn wir bieten damit attraktive Fea- tures, die genau zu unserem Kernangebot passen. Worauf kommt es für Sie nun besonders an? Berghoff-Ising: Die Verknüpfung unserer Giro- konten mit PAYBACK ist erklärungsbedürftig. Es wird also darum gehen, dass unsere Kund:innen dieses Angebot zunächst einmal wahrnehmen, es verstehen – und dann auch kontinuierlich nutzen. Das ist ziemlich anspruchsvoll. Hier bedarf es ge- meinsamer Initiativen in der Finanzgruppe: Unse- re Kund:innen erwarten auch bei der Nutzung der Mehrwerte smarte, intuitive Prozesse. Und um das Thema dauerhaft präsent zu halten, ist das Inte- grierte Ansprachemanagement wichtig. Wie wäre es beispielsweise, wenn wir unsere Kund:innen automatisch darauf aufmerksam machen könn- ten, dass sie einen gewissen Punktestand erreicht haben und wie sie diesen für ihre Vorsorge nutzen können? Die Sparkasse Hannover realisierte mit der S-Markt & Mehrwert bereits 2021 eine Girokontoanalyse. Inzwischen haben alle Privatkunden-Kontomodelle als Mehrwert die S-Vorteilswelt und im nächsten Schritt auch PAYBACK. Welche Ziele sind daran geknüpft und wie bewerten Sie die Entwicklung? Berghoff-Ising: Als wir unsere Kund:innen über die Änderungen bei den Konten und Karten informier- ten, war uns eines sehr wichtig: dass dies nicht als reine Preiserhöhung wahrgenommen wird, sondern dass wir für die neuen Konditionen auch Mehrwer- te mit einem realen Nutzen bieten. Aktuell kön- Sparkasse Hannover

Geschäftsbericht 2023 | Kompetenzmarke S-Communication Services 18 S-Markt & Mehrwert | Identverfahren Face-Ident mit KI am Start Matthias Drefs, Bereichsleiter Business Development Forschung & Entwicklung bei der S-MM In der Finanzbranche eine Geschäftsbeziehung zu begründen, setzt die GwG-konforme Legitimation voraus. Bis vor rund zehn Jahren war zwingend das persönliche Identifizieren in der Filiale per Aus- weisdokument notwendig – oder das umständliche Post-Ident-Verfahren. Mit der beginnenden Digita- lisierung etablierte sich dann die Fernidentifizie- rung per Videolegitimation als Standard. Für 2023 verzeichnete die S-Markt & Mehrwert für 360 be- auftragende Sparkassen und Verbundpartner rund 273.000 Transaktionen per Video-Ident. Die nächste Evolutionsstufe ist bereits gut gestar- tet: Mit der Online-Ausweisfunktion des Personal- ausweises – auch als eID bekannt – zeichnet sich ein kommender Standard ab. Eine wichtige Neuerung ist die Konzeption als Self-Service, ermöglicht durch die Nutzung eben dieser eID: einfach die Daten vom Ausweisdokument auslesen und per eID-PIN be- stätigen, fertig. So verschlankt sich die Legitimation deutlich. Denn im Vergleich zu Video-Ident agiert man hier ganz ohne einen beteiligten mensch- lichen Agenten. Den eID-Service der S-MM haben Stand heute 221 Sparkassen gebucht; 2023 führten sie mehr als 25.000 Identifikationen durch. Kostengünstig und zuverlässig Ein weiterer Startpunkt zeichnet sich mit dem Ein- zug der künstlichen Intelligenz in die heutigen di- gitalen Prozesse ab: Sie wird das Identifizieren von Personen weiter optimieren. Beim Verfahren Face-Ident unterstützt KI beim Ab- gleichen der Person vor der Smartphone-Kamera mit der Person auf dem Ausweis. Auch die Doku- mentenechtheit kann KI zuverlässig prüfen. Face- Ident ermöglicht eine kostengünstige und auto- matisierte Prüfung in der Internet-Filiale – ohne Kapazitätsgrenzen, ohne aktivierte eID oder Aus- weis-PIN. Damit etabliert sich Face-Ident absehbar parallel zum eID-Service als wichtige Säule in der Online-Legitimation. Zudem ist dieses Verfahren eine Alternative für alle nicht GwG-relevanten Use Cases, bei denen man aktuell GwG-konforme Ver- fahren einsetzt: etwa beim Aktualisieren von Legi- timationsdaten oder Ändern von Namen oder Ad- ressdaten. In diesen Fällen bieten sich Preisvorteile für Sparkassen. Und die besonders nutzerfreundli- che Lösung dürfte die Abbruchrate in den digitalen Prozessen minimieren. S-Communication Services | Linda+ Weitere Lernschritte künftig auch mit der KI Der „Bot der Zukunft“: KI-gestützt und im neuen Look stärkt Linda die text- und sprachbasierte Kundenkommunikation. Ein Namenszusatz kennzeichnet die zwei Pro- duktausprägungen „Linda+ Chat“ und „Lin- da+ Voice“. Im Januar 2024 startete der flä- chendeckende Launch für Linda+ Chat. Nach der Praxisvalidierung für Linda+ Voice folgt der Rollout im Verlauf von Q4/2024. Beide Versionen arbeiten angebunden an OSPlus fallabschließend. Typische Anwendungsfälle im Voice-Kanal sind: Karte sperren, Konto- stand abfragen, Umsatz ansagen oder Über- weisung und Lastschriftwiderspruch be- arbeiten. Und im Chat-Kanal: Karte sperren, Kontostand abfragen. Reduzierte Nutzungskosten Die S-Com ist Generalunternehmer für Lin- da+ und verantwortet Content-Entwick- lung und Marketing. Die Weiterentwicklung erfolgt gemeinsam mit S-MM, Finanz In- formatik (FI) und DSGV. Die FI ist für die KI- Komponente verantwortlich. Verschiedene KI-Methoden sind bereits im Einsatz, um Kundenanliegen zu erkennen und möglichst menschlich klingende Antworten zu formu- lieren, noch in diesem Jahr auch in unter- schiedlichen Sprachen. Mit generativen KI-Methoden wird zudem die Wissensdatenbank erweitert. Seit 2024 finanzieren die Regionalverbände die Li- zenzkosten, sodass die Institute nur die Nutzungskosten für den Bot tragen und im Vergleich zum bisherigen Chatbot Linda im Schnitt 65 Prozent sparen.

Geschäftsbericht 2023 | Kompetenzmarke S-Management Services 20 S-Management Services Drei Unternehmen unter dem Dach der Kompetenzmarke S-Management Services: die S-Management Services GmbH (S-MS) mit Business-Lösungen im Firmenkunden- und Im- mobiliengeschäft sowie im Formular- und Nachhaltigkeits- management. Dann die cit GmbH als ein Partner der digita- len Kommune und die SEG Sparkassen-Einkaufsgesellschaft GmbH mit ihrem vielfältigen nachhaltigen Sortiment. Gleich mehrere neue Startpunkte setzte die S-MS: etwa mit nawisio, der Lösung für rechtssicheres Nachhaltigkeitsmanagement, zu der sie bis zum Einsatz beim Firmenkunden der Sparkasse berät. Das Rechtsportal JASPER entwickelt sie mit der Finanzgruppe kontinuierlich weiter. Mithilfe von KI-Bau- steinen in Business-Lösungen werden komplexe Fachthemen leichter ver- ständlich und Workflows in den Sparkassen effizienter bearbeitbar. „ Mit Kopf, Herz und Hand sind wir #BusinessMöglichMacher.“ v. l. n. r: Mirjam Alo (nawisio), Patrick Brenner (ZIMDB), Thilo Schuster (cit GmbH), Kai Wagner (JASPER), Klaus Wanner (cit GmbH) Über 410 Mio. Aufrufe von Online-Formularen in der Finanzgruppe. 4.000 User:innen nutzen eine oder mehrere Anwendungen der ZIMDB.

Geschäftsbericht 2023 | Kompetenzmarke S-Management Services 22 S-Management Services | JASPER Rechtsportal gut gestartet „Wir werden JASPER auf jeden Fall als Standard- kanal etablieren, da sind wir auf gutem Weg. Zu- mal Mitarbeitende uns zurückspielen, dass das Modul sehr anwenderfreundlich ist“, berichtet Stefan Kuhn, Abteilungsleiter Recht und Quali- tätsmanagement bei der Sparkasse Mainfranken Würzburg. Die Legal-Tech-Lösung „JASPER – Recht. Effizient.“ der S-Management Services (S-MS) erleichtert die Arbeit in den hochausgelasteten Rechtsabteilun- gen der Verbände und Sparkassen. Und genauso profitieren deren interne Kund:innen, meist die Marktmitarbeitenden. Denn gesetzliche Änderun- gen und zunehmende Regulatorik steigern den Bedarf an Rechtsberatung. Wenn JASPER die Pro- zesse in der Rechtsberatung nun digitalisiert und optimiert, läuft vieles reibungsloser und effizien- ter; alle Beteiligten kommunizieren einfacher und flüssiger. Die browserbasierte zentrale Plattform teilt sich in zwei Oberflächen: das JASPER Portal für die Mitarbeitenden und das JASPER Backend Portal für die Rechtsabteilung. „Gute Erfahrungen“ Wie verlief nun der Start bei der Sparkasse Main- franken Würzburg? „Um beurteilen zu können, ob JASPER das ist, was wir wollen, testeten wir es im letzten Quartal 2023: Unsere Abteilung hatte die Zeit, sich damit vertraut zu machen, und eine Ge- schäftsstelle konnte Anfragen stellen“, erläutert Hausjurist Kuhn. Anfang 2024 rollte die Flächen- sparkasse dann gestaffelt in ihren drei Gebiets- direktionen aus. In einer davon ist JASPER ver- pflichtend, in den zwei weiteren vorerst freiwillig. Um die Mitarbeitenden abzuholen, habe man für Sparkasse Mainfranken Stefan Kuhn, Abteilungsleiter Recht und Qualitätsmanagement, und sein Team JASPER mit dem Erklärvideo der S-MS im Intranet geworben und die Rechtsabteilung beschrieb zu- sätzlich die Vorteile von JASPER: etwa dass man Anlagen mit hochladen und seine letzten Anfragen einsehen kann. Oder dass es ein Nachrichtenpost- fach für die Korrespondenz und den Dokumen- tenaustausch gibt. Als Multiplikatoren waren die Führungskräfte eingebunden. „Bisher machen wir gute Erfahrungen, auch freiwillig wird gern auf JASPER zugegriffen“, bilanziert Kuhn den aktuel- len Stand. Damit alle den Self-Service schnell fin- den und nicht auf verschiedenen Kanälen suchen müssen, ist er auf der Einstiegsseite der Rechts- abteilung verlinkt. „Unsere Mitarbeitenden sollen wissen: Okay, bei rechtlichen Themen gehe ich di- rekt auf JASPER“, bekräftigt der Justiziar. Mittlerweile etabliert sich das Portal zum Standard für gängige Anfragen und zur zentralen Infobasis für Rechtsfragen. Bisher war die Rechtsabteilung über Telefon, E-Mail und Skype direkt zu erreichen. Dass nun Anfragen wie in einem Ticketsystem be- arbeitet werden, konnten die Juristen „positiv be- gründen und das wurde ganz gut verstanden“, so Kuhn. Und in dringenden Fällen, etwa aus einem Beratungsgespräch heraus, darf man weiterhin di- rekt anrufen. Akten-Management leicht gemacht Schulungsmaßnahmen für Mitarbeitende brauch- te es nicht. Nur für die Rechtsabteilung gab es eine Einführungsschulung der S-MS und zum Einarbeiten das Quartal mit der Testphase. Die Abteilung mit insgesamt sieben Mitarbeitenden, darunter drei Volljurist:innen, schätzt neben der Entlastung von Anfragen vor allem die organi- satorische Unterstützung durch JASPER. „Was wir jahrelang vermissten: ein Datenverwaltungs- programm, mit dem unsere Digitalisierung auf einer professionellen Basis steht“, freut sich Ab- teilungsleiter Kuhn. Bislang habe man alle digi- talen Akten in der Explorer-Umgebung selbst- ständig verwaltet. Nun verfüge die Abteilung mit dem Akten-Management über ein „Rundumpro- gramm, über das alle Anfragen laufen und archi- viert werden“. Einige ihrer Prozesse musste sie an den neuen Workflow anpassen: etwa, dass der Posteingang jetzt in JASPER liegt. „Aber wenn man schon vorher sauber strukturiert war, kann man alles recht gut anpassen. Insgesamt sind wir nun dank des neuen Anfragen-Managements viel besser aufgestellt, um alle Anliegen im Blick zu behalten und zeitnah zu beantworten“, führt Kuhn aus. Alles sei zentral archiviert und leicht

Geschäftsbericht 2023 | Kompetenzmarke S-Management Services 24 S-Management Services | Leistungen für den öffentlichen Sektor Startpunkte für die digitale Kommune Die S-Management Services baut ihr Angebot an verfügbaren smarten Online-Assistenten für Kom- munen und Landkreise stetig aus. Sie ist etablier- ter Content-Lieferant für die Plattform intelliForm der cit, einer strategischen Beteiligung der S-MS. In enger Zusammenarbeit mit kommunalen IT- Dienstleistern sind die Online-Dienste aus der DSV- Gruppe mittlerweile in Bayern, Schleswig-Holstein, aber auch in den Stadtstaaten Hamburg und Berlin verfügbar. Große Rechenzentren wie Dataport und AKDB setzen dafür die standardisierten mehr als 500 Formularanwendungen, die PublicForms, ein. Individuelles Projektgeschäft Immer mehr Kommunen greifen beim Digitalisie- ren von Online-Antragsstrecken auf die individu- ellen Projekt-Dienstleistungen der S-MS zurück: Hier unterstützt die S-MS in der Prozessgestal- tung, sodass sich die im Online-Assistenten einge- gebenen Daten im Fachverfahren lesen und wei- terverarbeiten lassen. Kunden sind unter anderem Millionenstädte wie Berlin und Hamburg. Im Fokus steht dabei immer die Ende-zu-Ende-Bearbeitung: B2B – vom Bürger bis zum Bescheid. In Hamburg vor allem bei Fällen rund um wasserrechtliche Er- laubnisse. Technik und Content Die Ende-zu-Ende-Digitalisierung ist bereits seit Jahren gelebte Praxis der S-MS bei allen Dienst- leistungen rund um smarte Online-Assistenten basierend auf der Plattform cit intelliForm. Die enge Zusammenarbeit mit der cit ermöglicht um- fassende Leistungspakete, weil Technik (cit-Platt- form) und Content (Formulare) reibungslos inte- grierbar sind. Weiterentwicklungen lassen sich bedarfsgerecht realisieren. Business-KI im Antragsprozess Ziel ist es, die Verwaltungen bestmöglich zu unter- stützen. Das gelingt zusätzlich mithilfe der Busi- ness KI. Bereits heute bietet die S-MS unterschied- liche Funktionalitäten der Business KI im Public Markt an und ist der Zeit und dem Markt damit voraus. So lassen sich unterschiedliche Funktionen mit den Online-Assistenten verbinden: Neu ist die Dokumenten-Auslesefunktion und beispielhaft für Online-Antragsstrecken sind die KI-generier- ten Vorschläge, die sich in Freitextfelder einfügen lassen. Dank KI-generiertem Antrag erhalten An- tragstellende zum Beispiel einen personalisierten Begründungsvorschlag für ihren Baumfällantrag in einer standardisierten Länge (Live Demo: https:// t1p.de/kevv1). Insgesamt also ein vereinfachtes Ausfüllen und Bearbeiten von Anträgen bei hoher Daten- und Prozessqualität. Virtuelles Bauamt mit KI-Funktionen Erst rund 20 Prozent der Bauverwaltungen arbei- ten voll digital. Eine Gesamtlösung für Baugeneh- migungsverfahren ohne Medienbrüche entwickel- te die cit: Die webbasierte Kollaborationsplattform „cit intelliForm Virtuelles Bauamt 2.x“ bietet allen am Bauprojekt Beteiligten einen gemeinsamen Projektraum für elektronische Kommunikation und aktive Teilnahme am Antrags- und Genehmigungs- prozess. Diese auf dem XBau-Standard basierende Lösung unterstützt die interoperable Systemkom- munikation und schließt die Lücke zwischen den internen und externen Beteiligten. Thilo Schuster (l.) und Klaus Wanner, geschäftsführende Gesellschafter und Gründer S-Management Services | Dienstleister Partner im E-Government Die cit GmbH ist eine strategische Be- teiligung der S-Management Services. Beide Unternehmen arbeiten im For- mularmanagement eng zusammen. Die cit ist Hersteller der in der öffent- lichen Verwaltung weitverbreiteten Low-Code-Plattform cit intelliForm für modernes E-Government. Infos unter www.cit.de Kein Baugenehmigungsverfahren ohne aufwen- diges Erfassen von Daten. Nur so lassen sich Vor- haben umfassend beurteilen und unterschiedliche Belange angemessen berücksichtigen. Dabei zeigt die Praxis, wie leicht bei großen Projekten mehre- re Dutzend Bauvorlagen zusammenkommen. Hier unterstützt die Business-KI der S-MS, indem sie eine schnelle und präzise Datenextraktion ermöglicht, beispielsweise für die Baubeschreibung. Perspekti- visch kann sie viele weitere Aufgaben im Virtuellen Bauamt übernehmen und Workflows beschleuni- gen: etwa durch Kategorisieren von Inhalten oder automatisiertes Berechnen des umbauten Raums. Alle KI-gestützten Lösungen der DSV-Gruppe er- füllen die Anforderungen an Informationssicherheit und Datenschutz.

Geschäftsbericht 2023 | Kompetenzmarke S-Public Services 26 S-Public Services Unter der Kompetenzmarke S-Public Services vereint die DSV-Gruppe ihre Lösungen für das E-Government der Zukunft und ist damit erster Gesprächspartner für die Sparkassen-Finanzgruppe sowie Kommunen, IT-Dienstleister und kommunale Rechenzentren. Gemeinsam mit den Sparkassen vor Ort unterstützt die S-Public Services bei der digitalen Transformation unterschiedlicher Bürgerservices. Dazu gehören unter anderem sichere und benutzerfreundliche E-Payment-Angebote für alle gängigen Bezahlverfahren, eine webbasierte Kollaborationsplattform für das virtuelle Bauamt sowie smarte Formularassistenten. Ebenso digitale Umlauf- mappen und ein Online-Terminmanagementsystem für das digitale Rathaus. Wichtiger Startpunkt war im letzten Jahr die vertriebliche Neuaufstellung der S-Public Services. 65 % der Bevölkerung wollen Leistungen des Staates online bezahlen. 16 Mrd. Euro kommunale Gebühren. S-Public Services | Interview Neu aufgestellt Was bedeutet die Neupositionierung der S-Public Services für die Sparkassen und ihre kommunalen Kunden? Dirk Wentz: Wir haben den Vertriebsprozess rund um Lösungen und Services im E-Government op- timiert. So finden sich nun unter dem Dach der S-Public Services alle relevanten Produktlösungen und Services aus den drei Kompetenzmarken S- Communication Services, S-Management Services und S-Payment. Erster Anlaufpunkt für die Institute sind die Key-Account-Manager:innen im zentralen Vertrieb der DSV-Gruppe. Sie holen im nächsten Schritt die Kundenberater:innen der S-Public Ser- vices mit ins Boot. Damit schaffen wir klare Zustän- digkeiten. Hat sich das Leistungsangebot geändert? Wentz: Die Ausrichtung unseres Portfolios ba- siert weiterhin auf E-Payment, ergänzt um digi- tale Bürgerservices. Dabei prüft die DSV-Gruppe laufend, welche weiteren Leistungen aus dem Gesamtangebot für die Sparkassen außerdem für den kommunalen Kunden der Institute vorteilhaft sein können. Wichtig ist uns der ganzheitliche Beratungsansatz, der sich auf das gesamte Ange- botsportfolio erstreckt. Nehmen wir als gängiges

Geschäftsbericht 2023 | Führung und Vielfalt 28 Neuer Führungsstil für neue Arbeitswelt Die Arbeitswelt ändert sich und mit ihr die Anfor- derungen an Mitarbeitende und Führungskräfte. Ursachen sind der Fachkräftemangel, der Genera- tionenwechsel, die Babyboomer auf dem Sprung in den Ruhestand sowie überhaupt ein gesellschaftli- cher Wandel. Und natürlich neue Technologien, die Arbeitsprozesse stark verändern. Darauf müssen sich Führungskräfte gezielt einstellen – und ihren Führungsstil anpassen. Denn am technologischen Wandel sollen sie nicht nur fachlich kompetent teil- haben. Auch ihre Teams müssen sie mitnehmen und dabei unterstützen, diese Technologien effi- zient einzusetzen. Zugleich sollen sie eine diverse und inklusive Ar- beitskultur fördern, in der sich alle Mitarbeitenden respektiert fühlen. Auch das Zusammenarbeiten mehrerer Generationen mit ganz eigenen Bedürf- nissen und Kommunikationsstilen gilt es zu arran- gieren. Die DSV-Gruppe steht für einen partizipativen und kooperativen Führungsstil. Dazu gehört, eine offene und transparente Kommunikation zu pflegen, Ver- antwortung zu delegieren und mit konstruktiven Feedbacks die Entwicklung der Mitarbeitenden zu fördern. Unsere neue Arbeitswelt setzt auf agile Arbeitsmethoden und flache Hierarchien. Sowie auf eine Führung, die motivierte und zufriedene Teams zum Ziel hat. Hier sind Soft Skills relevant: etwa die emotionale Intelligenz und Empathie, um auf unter- schiedliche Bedürfnisse der Mitarbeitenden einge- hen zu können. Denn Ziel ist und bleibt eine hohe Identifikation mit dem Unternehmen dank hoher Arbeitgeberattraktivität, bei der jede Führungskraft eine Schlüsselrolle hat. Damit wir Mitarbeitende dauerhaft binden und Fluktuation vermeiden. Insgesamt also ein hohes Anforderungsprofil. Deshalb entwickelte die DSV-Gruppe ein Pro- gramm, das bestmöglich für den Change der Führungsaufgaben wappnet: mit Methoden und Tools, die helfen, die eigene Rolle zu reflektieren und neue Blickwickel aufs eigene Team zu eröff- nen. Denn starke Mitarbeiterbindung kann entste- hen, wenn beide Seiten dauerhaft im wertschät- zenden Gespräch bleiben. Zahlen und Fakten* • Eintritte in DSV-Gruppe (2023): 254 • Fluktuationsquote (2023): 8,9 % • Anzahl Führungskräfte: 179 • Anteil Frauen in Führungspositionen: 26 % • „Impuls Sessions“ Anzahl Plätze für Führungskräfte (2024): 690 * DSV-Gruppe, außer S-MM und SEG. Die DSV-Gruppe fördert eine diverse Arbeitskultur. Theorie und Praxis Damit Wissen nicht nur theoretisch bleibt, son- dern auch praktisch leichter anwendbar wird, startete die DSV-Gruppe 2024 ihre Impuls Ses- sions zum Thema „Talk & Stay – Mitarbeiterbin- dung ist das neue Recruiting“. Diese wollen bei den Teilnehmer:innen die gleiche Bedeutung und Resonanz für das Thema erzielen. Sind doch emo- tionale Nähe und das Gefühl von Wertschätzung starke Faktoren für die Verbundenheit zwischen Führenden und Mitarbeitenden. Die 90-minütigen Impuls Sessions bieten den Führungsebenen die Möglichkeit zum Austausch – mit Fokus auf dem jeweils individuellen Bedarf und Nutzen. Einge- setzt werden auch Übungen. Themen sind etwa der sensible Umgang mit dem Change und posi- tive Konfliktfähigkeit, systematisches Entwickeln und Entfalten von Potenzialen, Resilienz sowie gesundheitsorientierte Führung. Die Teilnehmen- den diskutieren und visualisieren Fragestellungen verschiedener Ebenen wie Verhaltensweisen, Er- gebnisse oder Ermöglicher und Blocker. Und sie nehmen aus dem Termin ihre eigenen, in- dividuellen Themen mit, die sie direkt umsetzen können.

Geschäftsbericht 2023 | Neubau 30 Grundsteinlegung Am Wallgraben „ Wir schaffen einen modernen Arbeits- platz für unsere Mitarbeitenden am Standort Stuttgart, an dem Kommuni- kation und Teamwork im Fokus stehen.“ Dr. Michael Stollarz, Vorsitzender der Geschäftsführung der DSV-Gruppe, bei der Grundsteinlegung für den Neubau der DSV-Gruppe mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Projektbeteiligten Zusammen mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Projektbeteiligten hat die DSV-Gruppe am 17. Oktober 2023 im Synergiepark Stuttgart den Grundstein ihres künftigen Hauptsitzes gelegt und zugleich den Beginn des Rohbaus feierlich eingeleitet. Der Umzug in die künftigen Büroge- bäude ist für 2026 geplant. Neben einem modernen Flächenkonzept sind stark veränderte Anforderungen an Bürogebäude und -ausstattungen ein Beweggrund für den Neubau. Die entstehenden Bürogebäude werden auf flexib- le Arbeitsbedingungen ausgerichtet sein und eine effiziente Nutzung ermöglichen. Mit dem Umzug wird die DSV-Gruppe zudem einen nachhaltigen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes leisten und dadurch einen maßgeblichen Schritt auf dem Weg zu ihrem Klimaneutralitätsziel machen. Verantwortung, Kommunikation, Kreativität, Wir- Gefühl sowie Lob und Anerkennung sind die Unter- nehmenswerte der DSV-Gruppe und bilden die Basis der Zusammenarbeit und des Miteinanders. Das neue Bürogebäude wird das räumliche und kulturelle Zusammenarbeiten entscheidend prä- gen. Deshalb wirkt eine Gruppe aus Mitarbeiten- den im Rahmen der MEET:S-Projektgruppe an der modernen, ganzheitlich gedachten Arbeitsumge- bung mit (Infos: https://t1p.de/q1w0h). Dafür bringt sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen in das Projekt ein und begleitet von Beginn an die Planung der künftigen funktionsübergreifenden Zusammen- arbeit. Der Neubau soll das künftige Zuhause vieler Mitarbeitender und attraktiver Standort für Termi- ne mit Geschäftspartnern und Gästen werden. Sie alle sollen sich im neuen Gebäude wohlfühlen. Neu wird auch eine öffentlich zugängliche Kantine und Barista-Bar sein. Platz für 1.400 Mitarbeitende Der neue Hauptsitz der DSV-Gruppe im Synergie- park Stuttgart entsteht in Nachbarschaft zum ak- tuell genutzten Gebäude „Am Wallgraben“ und ist ein klares Bekenntnis zum Standort Stuttgart. Hier sind einige Unternehmen der DSV-Gruppe mit insgesamt rund 1.400 von bundesweit 2.560 Mitarbeitenden angesiedelt. Die DSV-Gruppe er-

Geschäftsbericht 2023 | Gremien 32 Gremien Gemeinsam gut am Start Aufsichtsrat und Gesellschafter: Gemeinsam tragen sie die Verantwortung für die Weiterentwicklung der DSV-Gruppe als Dienstleister für die Sparkassen sowie die Verbundunternehmen. Markus Rück Vorsitzender des Aufsichtsrats Stefan G. Reuß Vorsitzender der Gesellschafterver- der Deutscher Sparkassen Verlag GmbH (seit 01.04. 2024) und Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin, Neuruppin sammlung der Deutscher Sparkassen Verlag GmbH (seit 01.05.2024) und Geschäftsführender Präsident des Sparkassen- und Giroverbands Hessen-Thüringen, Frankfurt am Main Markus Groß  Vorsitzender des Vorstands, Nancy Plaßmann  Mitglied des Vorstands, Aufsichtsrat Markus Rück Vorsitzender des Aufsichtsrats (seit 01.04.2024)  Vorsitzender des Vorstands, Sparkasse Ostprignitz-Ruppin, Neuruppin Silke Korthals Vorsitzende des Aufsichtsrats (bis 31.03.2024)  Vorsitzende des Vorstands, Kreissparkasse Verden, Verden (bis 31.03.2024) Helmut Schiffer stv. Vorsitzender des Aufsichtsrats (bis 31.07.2023)  Vorsitzender des Vorstands, Sparkasse Essen, Essen (bis 31.07.2023) Dr. Jürgen Thiele stv. Vorsitzender des Aufsichtsrats  Verbandsgeschäftsführer, Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband, Hamburg Stand: 01.06.2024 Ralf Bäuerle  Verbandsgeschäftsführer, Sparkassenverband Baden- Württemberg, Stuttgart Christian Bonnen  Mitglied des Vorstands, Kreissparkasse Köln, Köln (bis 30.06.2024) Götz Bormann  Vorsitzender des Vorstands, Förde Sparkasse, Kiel (bis 11.06.2024) Jens Bratherig  Vorsitzender des Vorstands, Kreissparkasse Syke, Syke (seit 01.04.2024) Guido Braun  Vorsitzender des Vorstands, Sparkasse Hanau, Hanau Sparkasse Neunkirchen, Neunkirchen (bis 30.04.2023) Dr. Andreas Jahn  Vorsitzender des Vorstands, SV SparkassenVersicherung, Stuttgart Bernd Jung  Vorsitzender des Vorstands, Sparkasse Südpfalz, Landau (bis 31.12.2023)  Vorsitzender des Vorstands, Sparkasse Essen, Essen (seit 01.01.2024) AR-Mitglied bis 11.06.2024 Jörg Münning  Vorsitzender des Vorstands, LBS Westdeutsche Landes- bausparkasse, Münster Matthias Nester  Vorsitzender des Vorstands, Sparkasse Koblenz, Koblenz (ab 11.06.2024) Andreas Götz  Mitglied des Vorstands, Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart Thomas Pennartz  Generalbevollmächtigter, Kreissparkasse Köln, Köln (ab 01.07.2024) Wilfried Groos  Vorsitzender des Vorstands, Sparkasse Siegen, Siegen (bis 30.06.2023) Thomas Piehl  Vorsitzender des Vorstands, Sparkasse Holstein, Bad Oldesloe (ab 11.06.2024) Berliner Sparkasse, Berlin (seit 01.10.2023), AR-Mitglied seit 01.06. 2023 Stefan Proßer  Vizepräsident, Sparkassen- verband Bayern, München (seit 01.04.2023) Christian Rhino  Mitglied des Vorstands, Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, Frankfurt am Main Klaus Richter  Vorsitzender des Vorstands, Sparkasse Münsterland Ost, Münster (seit 01.07.2023) Dr. Joachim Schmalzl  Geschäftsführendes Vorstands- mitglied, Deutscher Sparkassen- und Giroverband e. V., Berlin Roland Schmautz  Vizepräsident, Sparkassen- verband Bayern, München (bis 31.03.2023) Jörg Welter  Vorsitzender des Vorstands, Sparkasse Neunkirchen, Neunkirchen (seit 01.05.2023)

Geschäftsbericht 2023 | Konzernlagebericht 2023 34 Innovative Fortschritte und wirtschaftlicher Erfolg Als zentraler Dienstleister der Sparkassen bietet die DSV-Gruppe für die Institute, Verbände und Verbundpartner der Sparkassen-Finanzgruppe umfassende, an deren strategischen Zielen ausgerichtete Lösungen. Auch im Geschäfts- jahr 2023 war die Unternehmensgruppe wirtschaftlich erfolgreich. Grundlagen des Konzerns Die unternehmerischen Aktivitäten sind in den Divisionen S-Payment, S-Communication Services und S-Management Services gebündelt. Die direkte Kundenansprache erfolgt unter diesen Kompetenzmarken durch die fachver- trieblich ausgerichteten Einheiten der Tochter- und Beteiligungsgesellschaften, unterstützt durch den im Mutterunternehmen angesiedelten Konzernvertrieb. Das Geschäftsfeld für öffentliche Auftraggeber bildet die S-Public Services, deren Umsätze der Division S-Payment zugeordnet werden. Digitale Kunden- plattformen stellen die Zugriffsmöglichkeit auf kundenorientierte Self-Services und Informationen sicher. Das Mutterunternehmen, die Deutsche Sparkassen Verlag GmbH, koordiniert als Holding die Tochter- und Beteiligungsgesellschaften und entlastet durch klassische Shared-Service-Bereiche die operativ tätigen Einheiten im adminis- trativen Umfeld. Geschäftsbeziehungen werden hauptsächlich mit Kunden aus der Sparkassen-Finanzgruppe geknüpft. In der Division S-Payment werden mit Zahlungsverkehrslösungen auch direkt Händler und Privatkund:innen sowie öf- fentliche Auftraggeber angesprochen. Entwicklung und Innovation Die DSV-Gruppe entwickelt und vermarktet innovative Produkte und Dienstleis- tungen für Sparkassen und deren Kundengruppen. Die digitale Transformation der Bankenwelt bleibt auch weiterhin ein wichtiges Thema, und die Sparkassen- Finanzgruppe erwartet von der DSV-Gruppe die Umsetzung dieser digitalen Agenda. Die DSV-Gruppe betreibt ein Strategie-, Portfolio- und Innovationsma- nagement und entwickelt in ihren Kompetenzfeldern innovative Ideen. Projekte und Produkte entstehen aus dem eigenen Produkt- und Portfolioma- nagement, aus Gremien der Sparkassen-Finanzgruppe, aus direkten Markt- anforderungen sowie aus Mitarbeiterideen. Ideen und Entwicklungsansätze werden validiert und dem richtigen Segment zugeordnet. Die nächste Konkre- tisierung erfolgt durch die Überführung in eine Produkt-Roadmap, über deren Entwicklung regelmäßig berichtet wird. Wichtige Entscheidungen zur Weiterentwicklung des Produkt- und Dienstleis- tungsportfolios werden in Abstimmung mit den Gremien der Konzernunterneh- men sowie den zuständigen Gremien der Sparkassen-Finanzgruppe getroffen. Änderungen und Vorgaben von Gesetzgebern oder Finanzwirtschaftsverbän- den beeinflussen die Weiterentwicklung und Entwicklung neuer Lösungen. Das Wahlrecht zur Aktivierung selbst erstellter immaterieller Vermögensgegen- stände wird nicht in Anspruch genommen. Entwicklung der Rahmenbedingungen Die DSV-Gruppe als Lösungsanbieter für die Sparkassen-Finanzgruppe zeichnet sich durch stabile und langjährig gewachsene Geschäftsverbindungen aus. Die Entwicklungen im Banken- und Finanzdienstleistungssektor prägen die Ge- schäftsfelder; geopolitische Spannungen und die Entwicklung am Zinsmarkt sind exogene Faktoren mit Relevanz. Die Sparkassen selbst schlossen das Ge- schäftsjahr 2023 erfolgreich ab. Dies verdeutlicht die Widerstandsfähigkeit ihres Geschäftsmodells, was sich in einem deutlich höheren Jahresüberschuss im Vergleich zum Vorjahr widerspiegelt. Die Sparkassen betrachten die digitale wie auch die ökologische Transformation als wesentliche Aufgabe. Die DSV-Gruppe wiederum stellt sich der unternehme- rischen Herausforderung, die Sparkassen beim Erfüllen unterschiedlicher Kun- denanforderungen optimal zu unterstützen. Demzufolge sehen sich die Einhei- ten der DSV-Gruppe im Rahmen der digitalen Transformation der Geschäfte und Prozesse der Sparkassen als wichtiger Innovationstreiber und Umsetzer.

Geschäftsbericht 2023 | Konzernlagebericht 2023 36 Umsatzerlöse DSV-Konzern gesamt in Mio. EUR 717,3 754,1 629,0 2021 2022 2023 Risiken im Bereich der Informationssicherheit eine Ausnahme bilden. Informa- tionssicherheit ist ein wichtiger Schwerpunkt des Risikomanagements für die Unternehmen der DSV-Gruppe. Der Umfang und die Bewertung dieser Risiken haben in den letzten zwölf Monaten abgenommen, was auf die umgesetzten Maßnahmen zurückzuführen ist. Ein Schwerpunkt identifizierter und unverändert hoher Risiken besteht in der Entwicklung auf den Absatzmärkten der Konzernunternehmen. Kostenredu- zierungen der Sparkassen wirken sich regelmäßig auf das Leistungsangebot der Unternehmen der DSV-Gruppe aus. Neu im Fokus steht die Entwicklung der Baubranche und der damit einhergehenden Risiken für Immobilienent- wickler generell mit möglicher Auswirkung auf das Neubauprojekt am Stand- ort Stuttgart. Obwohl die beherrschenden Rahmenparameter im Bauprojekt bestmöglich geregelt sind, kann bei sehr niedriger Eintrittswahrscheinlichkeit ein mögli- cher Schaden nicht vollständig ausgeschlossen werden. Insgesamt ist jedoch die Summe der Schadenserwartungswerte als wesentlicher Risikoindikator der DSV-Gruppe in den letzten zwölf Monaten gesunken. Prognose für das laufende Geschäftsjahr Die Basis der folgenden Prognose für 2024 ist die im Herbst 2023 erarbeitete Planung. Die massiv gestiegene Inflation führte in den beiden Vorjahren zu erheblichen Kostensteigerungen, zum Beispiel beim Materialaufwand und bei den Energiekosten. Die Kostenstrukturen haben sich auf diesem gehobe- nen Niveau eingependelt, sodass keine weiteren signifikanten Steigerungen zu erwarten sind. Die Umsatzerlöse werden prognosemäßig deutlich über der im abgelaufe- nen Geschäftsjahr erreichten Größenordnung liegen. Die Division S-Payment generiert zusätzliche Umsätze aus der Entwicklung und Umsetzung von stra- tegischen Elementen und Services der Paymentstrategie der Sparkassen-Fi- nanzgruppe. Ferner prägen weiterhin die haptische und die digitale Zahlungs- verkehrskarte sowie die mobilen Paymentanwendungen die Umsätze. In der Division S-Management Services stabilisieren sich ohne größeres Wachs- tum die Umsätze im klassischen Softwaregeschäft sowie in der Sparkassen- und Verbundanalyse beziehungsweise Firmen- und Branchenanalyse. Für das Formulargeschäft hingegen werden leichte Zuwachsraten erwartet. Neue Ge- schäftsfelder wie Immobilie und Nachhaltigkeitsmanagement für Firmenkun- den werden sich perspektivisch vermehrt in der Umsatzentwicklung etablieren. Die Sparkassen-Einkaufsgesellschaft prognostiziert dabei ein Wachstum im Projektgeschäft sowie in den Themen Mobility und IT-Equipment. Die Division S-Communication Services erwartet ebenfalls ein erhebliches Um- satzwachstum – vor allem durch die Nachfrage nach Standardprodukten sowie im Mediaumfeld. Auch weiter steigende Umsatzerlöse der S-Markt & Mehrwert GmbH & Co. KG mit Blick auf die PAYBACK Kooperation sowie im Kontext digita- ler Lösungen sorgen für eine positive Entwicklung. Der Personalaufbau wird wesentlich durch strategische und regulatorische An- forderungen geprägt. Der Personalaufwand hängt zudem vom Tarifabschluss für das öffentliche und private Bankgewerbe ab. Die knappe Verfügbarkeit von Fach- kräften bei Neueinstellung wird aber wie bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr zu einem über die Tarifwirkung hinausgehenden Kostenanstieg führen. Das operative, betrieblich verursachte Ergebnis im Konzern wird sich trotz Mehrumsätze weit verringern. Grund dafür sind die anhaltend hohen Kosten- strukturen sowie der starke Personalaufbau in Verbindung mit dem zu erwar- tenden hohen Tarifabschluss. Auch die hohen Investitionen in Regulatorik und IT-Sicherheit prägen die Ergebnisentwicklung, die nicht vollumfänglich durch Preiserhöhungen an die Sparkassen und Verbundpartner weitergege- ben werden können. Der Prognose des Finanzergebnisses liegt die Annahme zugrunde, dass es im laufenden Geschäftsjahr zu keinen ergebniswirksamen Sondereffekten bei der Worldline Payone Holding GmbH kommt. Das At Equity-Ergebnis wird im Kon- zern leicht unter dem im abgelaufenen Geschäftsjahr erreichten Wert liegen. Der Konzernjahresüberschuss wird nach dieser Prognose unterhalb des im ab- gelaufenen Geschäftsjahr erreichten Wertes. Stuttgart, den 8. Mai 2024 Die Geschäftsführung

Geschäftsbericht 2023 | Konzernlagebericht 2023 38 Bilanzsumme (= Gesamtvermögen) in Mio. EUR 405,3 554,6 503,4 2021 2022 2023 des Betriebsergebnisses. Die Zahl der im Konzern beschäftigten und auf Ganz- tageskapazität (GTK) umgerechneten Mitarbeitenden stieg im Jahr 2023 um 160 auf 2.560 Beschäftigte. Die Erhöhung des Personalaufwands ist neben ta- riflichen Gehaltserhöhungen auch auf Personalkostensteigerungen bei Nach- und Neubesetzungen sowie auf die Auszahlung einer Inflationsausgleichsprä- mie zurückzuführen. Das Finanzergebnis lag mit 23,8 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert, was auf die außerplanmäßige Abschreibung einer Betei- ligung in der S-Communication Services sowie auf das geänderte Zinsumfeld zurückzuführen ist. Das At Equity Ergebnis bewegt sich auf Vorjahresniveau. Unverändert gute Ertragslage Das durch die Geschäftstätigkeit gebundene Gesamtvermögen und die Bilanzsumme lagen zum 31.12.2023 im Konzern mit 554,6 Mio. Euro um Vermögensentwicklung und Finanzlage – Vorräte – Flüssige Mittel Bilanzsumme (= Gesamtvermögen) Anlagevermögen Umlaufvermögen Davon Eigenkapital Eigenkapitalquote Fremdkapital Davon Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit* Cashflow aus der Investitionstätigkeit* Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit* – Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten * entsprechend DRS 21 (Deutscher Rechnungslegungs Standard) 51,2 Mio. Euro über dem Vorjahreswert. Die Zunahme resultierte überwie- gend aus Investitionen in das Anlagevermögen (+ 67,7 Mio. Euro) abzüglich Abschreibungen. Ergebnisbedingt verzeichnete das Eigenkapital ein Plus von 34,1 Mio. Euro auf nunmehr 250,4 Mio. Euro. Insgesamt erhöht sich die Eigenkapitalquote um 2,2 Prozent auf 45,2 Prozent. Das Anlagevermögen ist im Vergleich zum Vorjahr um 56,9 Mio. Euro auf 344,8 Mio. Euro gestiegen. Der Anstieg ist in Höhe von 52,4 Mio. Euro auf ge- leistete Anzahlungen und Investitionen im Zusammenhang mit dem Neubau zurückzuführen. Unverändert prägen die leicht erhöhten Finanzanlagen in Höhe von 255,5 Mio. Euro mit der wesentlichen Beteiligung Wordline PAYONE Holding GmbH das Anlagevermögen. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit lag 2023 mit 36,6 Mio. Euro um 15,0 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert von 51,6 Mio. Euro. Grund hierfür waren vor allem die Reduzierung kurzfristiger Rückstellungen sowie eine gegenläufige Zunahme von Vorräten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die Finanzlage des Konzerns bleibt insgesamt weiterhin positiv. Die ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegen- über Kreditinstituten in Höhe von 94,6 Mio. Euro dienen hauptsächlich der Finanzierung des Erwerbs von Antei- len in den Vorjahren sowie der Finanzierung des Neu- bauprojektes. Das gruppenweite Cash Pooling stellt die Finanzierung von kurzfristigen Liquiditätsschwankungen aller Gruppenunternehmen aus eigener Kraft sicher. Dar- über hinaus stehen beim Mutterunternehmen bestehen- de kurzfristige Kreditlinien zur Verfügung, um zusätz- liche Finanzierungssicherheit zu bieten. 554,6 344,8 186,5 35,2 55,7 250,4 45,2 % 295,7 2023 Mio. EUR 2021 2022 Mio. EUR Mio. EUR 405,3 222,2 166,4 503,4 287,9 194,8 46,8 45,3 180,3 44,5 % 225,0 26,0 74,6 216,3 43,0 % 282,8 51,7 29,1 3,6 -29,6 69,1 51,6 -26,9 10,8 94,6 36,6 -70,3 16,4

Impressum Herausgeber: Deutscher Sparkassen Verlag GmbH, Stuttgart Redaktion: Konzernkommunikation der DSV-Gruppe, Stuttgart: Andrea Steinwedel Konzeption, Gestaltung und Herstellung: Ralf Kustermann, Joachim Leutgen, Matthias Grätz, Marie Schnellhardt, Karl-Heinz Paczkowski Redaktionelle Mitarbeit: Sarah Lohmann, Michael Köhnlechner Bildnachweis: Adobe Stock, iStock, DSV-Gruppe, Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen, Sparkasse Hannover, Sparkasse Ostprignitz-Ruppin, Thomas Düchtel, Nancy Glor Portraitfotografie, Simon Holstein (karosieben.com), Michael Lübke Fotografie, Annika List Fotografie, Janina Steinmetz Photographie, Stephanie Trenz Photographie Druck: BluePrint AG, München Druckproduktion mit fi nanziellem Klimabeitrag climatepartner.com/22854-2302-1001